Geflüchtete im Amtsbereich Kellinghusen
Bereits seit Mitte des Jahres 2013 stellt das Thema „Flucht aus Krisengebieten“ das Amt vor große Herausforderungen. Auch wenn die Weltlage zu keiner Zeit befriedet war, so wirken die aktuellen Krisen und Kriege in ihrer Vielfalt und Intensität auch für die Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland besonders bedrohlich und auch hier im Land nehmen Zukunftsängste erheblich zu.
Doch wenn schon uns die aktuelle Lage unseren Lebensalltag belastet, wie müssen wir uns die Lage und Gedanken der vielen Geflüchteten vorstellen, die ihre Heimat aufgeben müssen, um sich und ihre Familien in Sicherheit zu bringen.
Wir haben nicht nur eine moralische Pflicht, den Geflüchteten eine zumindest vorübergehende Heimat zu geben, wir haben auch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu erfüllen, den geflüchteten eine Zukunft zu geben, indem wir diesen Personen unabhängig von ihrer Herkunft, der Religion und des Bildungsstandes Perspektiven geben. Gerade auch Kinder von Flüchtlingen müssen wir so gut es eben geht frühkindliche und schulische Bildung zu Teil werden lassen.
Seit 2013 gibt es die Flüchtlingsinitiative Amt Kellinghusen – Integration in der Region – kurz F.A.K.I.R.
In Koordination von aktuell 5 ehrenamtlichen Flüchtlingsbeauftragten des Amtes Kellinghusen leisten Flüchtlingspaten unterschiedlichste Aufgaben in der Flüchtlingsbetreuung. Hier ist weiterhin ein großer Bedarf an Mitwirkenden, die sich gern an die Flüchtlingsbeauftragten oder direkt an das Amt Kellinghusen wenden können – jede helfende Hand zählt!
Noch konnten alle dem Amt zugewiesenen Personen in menschenwürdigem Wohnraum untergebracht werden – doch die Zahl der Wohnungsangebote von bezahlbarem Wohnraum ist dramatisch gesunken. Haben Sie eine Wohnung frei und wollen den Geflüchteten ein Zuhause geben – dann wenden Sie sich bitte an die Mitarbeitenden im zuständigen Fachamt (Ordnungs- und Standesamt) – Frau Schäffer (siehe was erledige ich wo).
Eine große Gruppe der Geflüchteten bildet hier im Amtsbereich bereits eigene Netzwerke, so dass die Unterstützung im Alltag, das Zurechtfinden im neuen Wohnort und der Region, bereits weitgehend selbständig im Netzwerk organisiert wird. Unterstützung des Amtes Kellinghusen zielt neben der Wohnraumversorgung vorrangig auf die Sprachbildung und die Eingliederung in das Berufsleben ab. Aktionen wie das Fest der Kulturen bringt Menschen unterschiedlicher Sozialisierung zusammen und macht sie mit unserer Kultur vertraut.
Unser gesellschaftliches Ziel ist eine Integration der Geflüchteten aus unterschiedlichsten Nationen und Kulturen in unsere Lebensbedingungen, die geprägt sind von einem demokratischen Miteinander, einer freien Meinungsäußerung und klaren gesellschaftlichen Regeln.
Die Bundesrepublik Deutschland und das Land Schleswig-Holstein unterstützen die Kommunen finanziell bei der Bewältigung der vielschichtigen Herausforderungen. Doch auch die Kommunen selbst müssen finanzielle Mittel einsetzen, die mit der Unterbringung und Integration der Geflüchteten zusammenhängenden Aufgaben zu leisten.
Wenn noch im Jahr 2014 eine große Willkommenskultur vorherrschte, so spüren wir zunehmend die Wahrnehmung von Überforderung in der Gesellschaft. Politisch werden Debatten über die Forderung von weniger Zuwanderung geführt. Zuwanderung durch Geflüchtete ist aber auch eine große Chance, wenn wir gemeinsam daran mitwirken, die Ziele der Integration zu erreichen. Integration erfolgt nicht allein durch Gesetzgebung und Bereitstellung von finanziellen Mitteln – Integration gelingt nur durch Engagement der Bevölkerung, in der Nachbarschaft, in der KiTa, in der Schule, Im Betrieb und ganz zu Anfang bereits durch gute Weichenstellungen in den Landesunterkünften.
Lassen Sie uns im Amtsbereich das Thema „Flüchtlinge“ positiv begleiten. Wir wollen es nicht zulassen, dass einzelne negative Erlebnisse eine Strahlkraft auf die gesamte Gruppe der Geflüchteten haben. Es gibt mittlerweile so viele positive Erfahrungen mit diesem Personenkreis und erfolgreiche Werdegänge von Geflüchteten – bis in die Gruppe der Mitarbeitenden des Amtes hinein. Mit einem „Wollen“ von beiden Seiten wird Integration gelingen!