Flüchtlinge im Amtsbereich
Der Flüchtlingsstrom aus den Kriegs- und Krisengebieten Afghanistan, Iran, Irak und Syrien ist bereits seit der 2. Jahreshälfte 2013 ein wichtiges Thema im Amt Kellinghusen – die alltäglichen menschlichen Tragödien in diesen Ländern lassen uns erkennen, dass vielen Betroffenen nur noch der Weg einer dramatischen Flucht bleibt, unter zumindest vorübergehender Aufgabe ihrer Heimat für sich und ihre Familien eine Zukunft zu haben.
Schon früh war voraussehbar, dass Basisstrukturen notwendig sind, den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. So haben sich bereits früh ehrenamtliche Hilfsstrukturen gebildet, Das Amt Kellinghusen hat die Entstehung und Entwicklung der ehrenamtlichen Flüchtlingsinitiative FAKiR bereits frühzeitig unterstützt und damit erreicht, dass diese Initiative bis heute ein verlässlicher Partner in der Integration unserer neuen Bevölkerungsgruppe ist.
Die Unterbringung der ankommenden Flüchtlinge war zu keiner Zeit nur behelfsmäßig – es wurde zunächst eine menschenwürdige Sammelunterkunft geschaffen, in der noch heute überwiegend Einzelpersonen untergebracht sind. Dem Amt Kellinghusen ist es dank der Kooperation mit Wohnungsgebern im Laufe der Zeit mit viel Engagement gelungen, für alle dem Amt zugewiesenen Personen und deren sich im Nachzug befindenden Personen familiengerechten Wohnraum bereitzustellen.
Nachdem bis Anfang 2016 vorrangig die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge im Vordergrund stand, gilt nun das Augenmerk der Integration in die Gesellschaft und letztlich auch in die Berufswelt. In Kindertagesstätten und Schulen sind die Kinder aus den Flüchtlingsfamilien von Anfang an gut angekommen. Unverzichtbar ist das Erlernen unserer Sprache und das Vermitteln unserer Kultur. Auch hier kooperiert das Amt Kellinghusen mit Bildungseinrichtungen in der Region, hervorragend begleitet insbesondere durch die Flüchtlingsinitiative FAKiR.
Die Zusammenarbeit des Amtes Kellinghusen mit FAKiR und vielen anderen Organisationen wird seit Anfang 2016 durch einen hauptamtlichen Flüchtlingsbeauftragten koordiniert. Daneben ist auch ein Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst für Flüchtlingsbetreuung tätig. Für die Gewährung der Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und die Organisation sowie Verwaltung des bereitgestellten Wohnraumes werden zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingesetzt. Alle diese zusätzlichen Personaldienstleistungen konnten dank der Integrationsmittel des Landes Schleswig-Holstein etabliert werden.
Aktuell befinden sich ca. 300 Personen, darunter mittlerweile viele Familien mit Kindern, in der Betreuung durch das Amt Kellinghusen und den kooperierenden Organisationen. Viele davon haben bereits in unserer Welt Fuß gefasst, andere brauchen noch unsere intensive Begleitung – diese Aufgabe wird das Amt Kellinghusen im Rahmen seiner Leistungsfähigkeit weiter wahrnehmen.